Die Mannschaften des Schuldorfs Bergstraße traten beim Schulschachwettbewerb an, mit vielen Spielern des SK Bickenbach und Schachforum Darmstadt.

Bericht von der Endrunde in Neustadt im März 2017

Schuldorf Bergstraße erzielt 4. Platz bei den Hessischen Schulschachmeisterschaften

Erstmals haben zwei Teams der Schuldorfs Bergstraße - gemischt aus Schüler*innen des Gymasialzweigs und der Secondary School der State International - am Hessischen Schulschach-Mannschaftswettbewerb in der Wettkampfklasse IV (Schüler*innen der Jahrgang 2004/2005 und jünger) teilgenommen.

schulschach1Der Wettbewerb läuft über 3 Runden. 36 Teams aus 26 Schulen aus ganz Hessen nahmen in diesem Schuljahr teil. Dem Team Schuldorf Bergstraße 1 (Jonas Riemann, Finn und Iris Bender (alle 3 vom Gymnasialzweig) und Alex DeBoer + ab der 2. Runde Julian Merz (beide von der State International School; Julian saß in Runde 1 am Spitzenbrett der 2. Mannschaft und durfte in den Folgerunden Team 1 als Ersatzspieler unterstützen) gelang der Einzug in das Landesfinale der besten 6 Teams dieser Altersklasse.

Das Landesfinale für alle Altersklassen fand am vergangenen Donnerstag, 9. März in Neustadt/Hessen statt. Insgesamt spielten 53 4er-Teams um die Landestitel in 7 Wettkampfklassen - ein hochklassiges Turnier mit entsprechender Atmosphäre. Schon im Vorfeld war klar, dass es kein leichter Wettbewerb werden würde: Mit unseren Schüler*innen qualifiziert war die Mannschaft der Leibniz-Schule Offenbach, die nicht nur den Hessischen Meister Dominik Laux am 1. Brett hat: Der Offenbacher Schachverein unterhält eine enge Kooperation sowohl mit dieser Schule als auch mit der Grundschule, die viele der Schüler*innen zuvor besuchten und bietet zahlreiche AGs in beiden Schulen an. Gleich 2 Teams standen vom Grimmelshausen Gymnasium Gelnhausen im Landesfinale, besetzt mit starken Spieler*innen wie Richard Bethke, der dem Deutschen Schachjugendkader angehört. Uns im Vorfeld nicht bekannt waren die Teams der Gesamtschule Obersberg aus Bad Hersfeld, die sich stark für Jugendschach engagiert und dafür 2014 mit dem Qualitätssiegel Deutsche Schachschule ausgezeichnet wurde, und der Jakob-Grimm-Schule Rotenburg. Nach Begrüßung durch den Schulleiter der Martin-von-Tours-Schule Neustadt, die sich seit kurzem ebenfalls Deutsche Schachschule nennen darf und den Bürgermeister der Stadt Neustadt, der seine Wertschätzung für die große sportliche Leistung der Teilnehmer*innen zum Ausdruck brachte, begann der Wettbewerb.

Das Schuldorf-Team traf zuerst auf die aus der Zwischenrunde bekannten Konkurrenten aus Offenbach. Es war ein harter Wettkampf mit langen Partien, aus nächster Nähe beobachtet vom Internationalen Meister Stefan Solonar, der den Offenbacher Schüler*innen als Trainer zur Verfügung steht. Leider gelang die erhoffte Revanche gegen die Offenbacher Mannschaft nicht. Der Mannschaftskampf endete 1:3 mit Remisen von Jonas Riemann am 1. Brett (hier spielte also der Hessische Vizemeister gegen den Hessischen Meister - eine Partie auf Augenhöhe, in der laut Solonar am Ende Jonas leichten Vorteil hatte.) und Finn Bender am 2. Brett.

Gegner der 2. Runde war das Team aus Rotenburg. Nach schnellen Siegen an den Brettern 4 (Alex DeBoer) und 2 (Finn Bender) konnte Jonas auch das Spitzenbrett souverän für sich entscheiden, während Iris Bender ihren im Mittelspiel herausgespielten Vorteil leider am Ende nicht verwerten konnte, so dass dieser Mannschaftskampf 3:1 gewonnen wurde. Für Außenstehende, die noch nie bei einem solchen Wettkampf dabei waren, vielleicht schwer vorzustellen, erbringen die Spielerinnen tatsächlich sportliche Höchstleistungen, wenn sie - gegen Ende der Partie u. U. sogar in Zeitnot - in höchster Anspannung zahlreiche Zugfolgen im Kopf berechnen, um den besten nächsten Zug zu finden. Vor Anspannung zitternde Hände sind dabei keine Seltenheit.

In Runde 3 ging es gegen das vermeintlich stärkste Team im Wettbewerb, Gelnhausen 1, das seiner Favoritenrolle gerecht wurde und alle 5 Mannschaftskämpfe für sich entscheiden konnte und dabei 17,5 von 20 möglichen Brettpunkten erspielte. Doch auch in diesem Mannschaftskampf wurde lange und ausgiebig gekämpft, kein Punkt leicht gegeben. Am Ende stand es 3,5:0,5 für Gelnhausen durch ein beachtenswertes Remis von Alex DeBoer am 4. Brett. Da alle 4 Partien lange ausgekämpft wurden, war die Mittagspause für die Spielerinnen des Schuldorf Teams kurz.

Anschließend wartete das 2. Team aus Gelnhausen auf die Schuldorf-Mannschaft. Es war klar, dass in diesem Kampf ein Sieg oder zumindest ein Remis nötig sein würde, um unter die ersten 3 zu kommen und einen der großen Pokale mitnehmen zu können. Doch leider ging auch dieser Kampf 1:3 verloren, wobei Jonas am Spitzenbrett seiner Favoritenrolle gerecht wurde. Besonders spannend wurde es noch mal in der letzten Runde gegen die Bad Hersfelder. Leider endeten die Partien an den mittleren beiden Brettern bereits nach ca. der Hälfte der zur Verfügung stehenden Bedenkzeit zugunsten der Gegner. Doch Alex und Jonas konnten ihre Partien gewinnen, so dass dieser Kampf insgesamt remis endete. Diese beiden waren zugleich die erfolgreichsten Spieler des Teams: Jonas holte 3,5 der 5 möglichen Punkte, Alex 2,5 und Finn 1,5.

schulschach3Die Mannschaft vom Schuldorf erreichte mit ihrer Leistung Platz 4 und ließ dabei im Laufe des Wettbewerbs zahlreiche Teams mit langjähriger Wettbewerberfahrung hinter sich. Dass dies ein bemerkenswerter Erfolg ist, wurde den Spieler*innen spätestens in dem Moment bewusst, in dem sie auf die Bühne gerufen wurden, um ihre Pokale abzuholen. Denn (kleine) Spielerpokale erhält jede*r Teilnehmer*in, der/die es bis ins Landesfinale geschafft hat. Die 3 bestplatzierten Mannschaften haben zusätzlich einen großen Pokal für die Schule erhalten. Die Landessieger Gelnhausen I vertreten Hessen bei den Deutschen Schulschachmeisterschaften im Mai. Die Schüler*innen sind hochmotiviert ihre Schule auch im kommenden Schuljahr in diesem Wettbewerb zu vertreten. Wenn man mit in den Blick nimmt, dass im Bereich der State International auch ein Grundschulteam gestartet und bis ins Halbfinale gekommen ist, ist das Schuldorf auf gutem Weg, sich in dieser in jüngerer Vergangenheit mit sehr viel Augenmerk im Kinder- und Jugendbereich beachteten Sportart einen Namen zu machen. Herzlicher Dank geht an die Eltern der Schüler*innen für ihre Unterstützung beim Fahren und Mitbetreuen des Teams an den Turniertagen und an Jonas Riemann, der seine Teamkolleg*innen vor dem Landesfinale zu einem von ihm vorbereiteten Privattraining eingeladen hat.

Bericht: Iris Dittmar, Schachforum Darmstadt

Bericht von der 2. Runde in Offenbach im Februar 2017

Die Mannschaft des Schuldorfs ist in der 3. Runde auf Landesebene angekommen. Im Gegensatz zur 1. Runde war die 2. Runde aber kein souveräner Durchmarsch, sondern ein nervenzerfetzender Ritt auf der Rasierklinge.

Im 1. Spiel konnte das Team aus Rüsselsheim problemlos mit 3,5:0,5 geschlagen werden. TurniersaalAllerdings hatte Iris Bender an Brett 3 viel Glück, dass sie patt anstatt matt gesetzt wurde und so einen halben Punkt beisteuern konnte, der später noch sehr wichtig werden sollte.

Im 2. Spiel traf die Mannschaft des Schuldorfs auf die Favoriten: Die 1. Mannschaft der Gastgeber von der Leibnizschule Offenbach. Am ersten Brett saßen sich der amtierende hessische Meister der Altersklasse U12, Dominik Laux aus Offenbach und der amtierende hessische Vizemeister der U12, Jonas Riemann vom Schuldorf gegenüber. Trennte man sich im März 2016 anlässlich der hessischen Einzelmeisterschaften noch remis, ging diesmal der Punkt leider in Gänze nach Offenbach. Dies war dann aber auch die einzige Partie, die Jonas am heutigen Tag nicht gewinnen konnte. Bei den hessischen Einzelmeisterschaften U14 im April wird es sicher Gelegenheit für eine Revanche geben. Auch die Partie an Brett 2 musste man in Kenntnis der Vorgeschichte als offen betrachten. Die beiden Spieler kannten sich ebenfalls bereits von früheren Turnieren: Finn Bender für das Schuldorf und Rosalie Werner für die Offenbacher. Diesmal hatte die Kaderspielerin Rosalie Werner die Nase vorn und nahm auch diesen Punkt mit nach Offenbach. An Brett 3 konnte sich Alex de Boer vom Schuldorf gegen seinen Gegner von der Leibnizschule durchsetzen. Alex de Boer hatte insgesamt mit 3,5 aus 4 Punkten die beste Turnierbilanz der Schuldörfler. An Brett 4 verlor der eingewechselte Julian Merz.

Im 3. Spiel traf man auf das Team vom AKG Bensheim. Obwohl dieses in der 1. Runde in Viernheim im Dezember 2016 besiegt werden konnte, trennte man sich diesmal 2:2. Da das fünfte Team im Wettbewerb, die 2. Mannschaft der Leibnizschule, zuvor im 2. Spiel gegen die Mannschaft aus Bensheim verloren hatte, bahntMannschaftsbilde sich an, dass Bensheim der direkte Konkurrent um den Platz 2 hinter Leibnizschule 1 sein würde. Im 4. Spiel wurde allerdings das Team Leibnizschule 2 nur mit 2,5:1,5 besiegt. Ein mäßiger Erfolg, nachdem klar war, dass es auf die Feinwertung ankommen würde.

Im 5. Spiel hatte die Mannschaft des Schuldorfs spielfrei. Ob es für den 2. Platz und damit zum Weiterkommen in die dritte Runde reichen würde, war abhängig vom Ausgang des Spiels Leibnizschule 1 gegen AKG Bensheim. Leibnizschule 1 gewann 3:1. Damit hatten die Mannschaften des Schuldorfs und des AKG Bensheim beide 5 von 8 Mannschaftspunkten und 9 von 16 Brettpunkten. Als nächstes zählt der direkte Vergleich, aber dieser ging ja 2:2 aus. Die Turnierordnung besagt, dass in diesem Fall die "Berliner Wertung" entscheidet. Sollte sich auch in dieser Hinsicht ein Unentschieden ergeben, dann entscheidet das Los. Die Berliner Wertung - ich habe vor dem heutigen Tag davon noch nie gehört - ist eine Wertung der Brettpunkte, bei der aber die vorderen Bretter mit größerem Gewicht eingehen. So gehen die an Brett 4 errungenen Brettpunkte in einfacher Wertung ein, die an Brett 3 in doppelter, die an Brett 2 in dreifacher und an Brett 1 in vierfacher Wertung ein. Die Schachgöttin Caissa meinte es gut mit uns: Diese Wertung ging mit 24:23,5 Punkte an uns! Vom Losentscheid abgesehen war dies knappste Möglichkeit, die nächste Runde zu erreichen.

Bericht: Christof Jost

Bericht von der 1. Runde in Viernheim im Dezember 2016

Zwei Mannschaften des Schuldorfs Bergstraße mit vielen Bickenbacher Spielern traten im Dezember 2016 in Viernheim in der ersten Runde des Hessischen Schulschachmannschaftswettbewerbs an. Die Betreuung übernahm Iris Dittmar vom Schachforum Darmstadt. Hier ihr Bericht, übernommen von den Seiten des Schachforums Darmstadt mit freundlicher Genehmigung der Autorin:

Neben dem von Volker Neitzert betreuten Edith-Stein-Schul-Team mit mehreren Jugendlichen vom Schachforum haben wir seit einigen Jahren eine Reihe von Kindern der State International School am Schuldorf Bergstraße unter unseren Mitgliedern. Bereits im vergangenen Schuljahr hatte ich auf Anfrage von Alex DeBoers Mutter ein Team dieser Schule zum Grundschulwettbewerb begleitet.

Dieses Jahr sind wir vom Schuldorf mit insgesamt 3 Mannschaften gestartet. 2 davon haben sich für die nächste Runde qualifiziert:

Das Grundschulteam mit Tanmay Pai, Leander Merz und Luka Chelladurai vom Schachforum sowie den beiden vereinslosen Spielern Jerome Erpelding und und Calum Walker (alle vom Internationalen Grundschulzweig der Schuldorfs) wurde mit 9 MP und 15 BP klar 2.

In der WK IV ging die Teilnahme auch vom Internationalen Schulzweig aus. Hier gelang es jedoch kurzfristig, Schülerinnen und Schüler vom Gymnasialzweig anzusprechen und mit einzubeziehen und auf dieser Basis 2 Teams starten zu lassen. Team 1 mit dem Hessischen Vizemeister der U12 Jonas Riemann, Finn und Iris Bender (alle SK Bickenbach) sowie Alex DeBoer vom Schachforum wurde seiner Favoritenrolle gerecht und siegte mit 10 MP und 18 von 20 möglichen BP klar.

Team 2 mit Julian Merz vom Schachforum, Alexander Heizenreder und Robin van Herwijnen vom SK Bickenbach sowie dem vereinslosen Simon Theis erzielte 5 MP, 10 BP und wurde damit 4. Hierbei überzeugte Julian, der nur gegen Jonas Riemann verlor und somit 4 BP erspielte.